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Bunte Kinderwelt

Der Apfel ist rot, der Himmel ist blau und das Gras ist grün - Kinder lieben Farben und machen unsere Welt bunter. Dass unsere Welt bunt ist, erkennt dein Kind schon früh und ist davon fasziniert. Ich sehe meinen kleinen Enkelsohn, wie er monatelang den knallgelben Faustzwerg überall mit dabei hatte. Und nun, etwas älter, ist ihm das leuchtendrote Pilzkind ein ständiger Begleiter. Sicher kennst du das auch, dass dein Kind ausgerechnet die knalligsten Spielsachen am liebsten hat.

Auch wir Erwachsenen sind ständig von Farben umgeben, haben aber oft ein etwas anderes Verhältnis dazu als unsere Kinder. Wie du beides zusammenbringen kannst, liest du in diesem Artikel.

 

Die Zwerge und Elfen von hanni&fred sind rot, blau, gelb oder lila. Die Bäume haben ein sattes Grün und rot leuchtende Äpfel und die Glitzerbögen kommen in einem strahlenden Blau daher. Schon oft wurde ich darauf angesprochen, dass meine Produkte doch sehr farbig seien und nicht so ganz in die ruhigen, beige- und pastellfarbenen Kinderzimmer von heute passen würden.

Gerne möchte ich dir die Welt der Farben und ihre Bedeutung für die Entwicklung deines Kindes etwas näherbringen. Denn Farben sind faszinierende Werkzeuge in der Entwicklung deines Kindes. Farben formen nicht nur die Art und Weise, wie dein Kind seine Umwelt wahrnimmt, sondern sie beeinflussen auch sein Lernverhalten und seine Empfindungen. Weshalb auch hanni&fred Spielsachen farbenfroh sein dürfen.

Natürlichkeit und sanfte Farbtöne

Ja, auch uns Erwachsene prägen und beeinflussen Farben. In unserer lauten und schnelllebigen Zeit ist es vielen von uns sehr wichtig, eine wohltuende Atmosphäre zu schaffen, die erden und beruhigen kann. Ein farblich ruhiges und übersichtlich gestaltetes Zuhause bietet deinem Kind und dir Geborgenheit und verhindert eine Reizüberflutung. Gerade uns Erwachsenen ist es ein Bedürfnis, neben all den Anforderungen ausser Haus daheim in einer entspannenden und reduzierten Umgebung abschalten zu können. So gelten sanfte, natürliche und harmonische Farben als Inbegriff von Behaglichkeit und Heimeligkeit. Es ist deutlich auszumachen, dass der Trend zu crème-, grau- und beigefarbenen Wänden und Möbeln in Kinderzimmern sowie Naturtönen bei Accessoires, Kinderkleidern und Spielsachen geht. Waren in früheren Jahren eher schrille Farben angesagt, kehrt man nun zurück zur Natürlichkeit – und daran ist nichts verkehrt. Denn die allgemeine Ästhetik des Zuhauses trägt zu unserer Zufriedenheit bei - was auch deinem Kind zu Zufriedenheit verhilft. Wichtig scheint mir aber auch daran zu denken, dass Kinder neugierige Forschende und Entdeckende sind. Dabei spielt die Umgebung für dein Kind eine sehr wichtige Rolle, denn diese sollte es dazu anregen, Erfahrungen zu machen. Deshalb braucht es meiner Ansicht nach auch eine Umgebung, ein Kinderzimmer, das Anregungen bietet für eigenständiges und aktives Ausprobieren. Und daher bin ich der Meinung, dass neben ruhigen, stillen Farben im Kinderzimmer auch immer hier und da ein Farbklecks sein sollte, weil der mehr bewirken kann, als nur das Kinderauge erfreuen.

Die Lieblingsfarbe von Babys

Interessanterweise ist das Farbsehen eines der ersten Sinneserlebnisse deines Kindes. Schon kurze Zeit nach der Geburt beginnt ein Baby, seine Umgebung um sich herum wahrzunehmen und zu interpretieren. Nach Hell-Dunkel Kontrasten zieht die Farbe Rot besonders schnell seine Aufmerksamkeit auf sich. Da Babys bereits in der 26. Schwangerschafts-woche ihre Augen öffnen, sehen sie vor allem die Farbe Rot. Wann immer Licht durch die Bauchdecke der Mutter scheint, ist das Baby von einem zarten rötlichen Licht umgeben. Wenn das Baby dann zur Welt kommt, ist es nicht etwa, wie immer noch häufig angenommen wird, farbenblind. Seine Wahrnehmung der Farben ist zwar noch nicht voll entwickelt aber die ihm schon sehr vertraute Farbe Rot kann es ab der Geburt von anderen Farben unterscheiden.

Anna Franklin, Wissenschaftlerin am Surrey Baby Lab, stellte bei einer Farbstudie mit 250 Säuglingen fest, dass Rot die klare Lieblingsfarbe von Babys ist. Auch leuchtendes Orange oder ein kräftiges Lila mögen Babys sehr. Diese frühe Interaktion mit Farben ist wichtig für die sensorische Entwicklung und der Verarbeitung von visuellen Reizen.

Farbwahrnehmung

Die Entwicklung der Farbwahrnehmung benötigt viel Zeit. Zuerst nehmen Babys Rot, Schwarz und Weiss wahr – also eine vertraute Farbe und starke Kontraste. Am längsten dauert es, bis Blau und Gelb richtig wahrgenommen werden können. Im Alter von etwa drei Monaten kann dein Baby aber bereits alle Grundfarben erkennen. Mit etwa zwei Jahren kann dein Kind meist die Primärfarben Rot, Grün, Gelb und Blau auch schon benennen. Bis zum Alter von drei bis vier Jahren wird es immer besser Unterschiede zwischen Farbtönen wie Hell- und Dunkelgrün wahrnehmen. Erstaunlich ist aber, dass das Kontrastsehen erst im Alter von etwa 9 Jahren fertig ausgebildet ist, es kann sogar bis ins Jugendalter dauern, bis auch ganz feine Farbnuancen klar unterschieden werden können. Dies erklärt, warum dein Kind starke und leuchtende Farben gerne mag – es kann sie ganz einfach besser und klarer wahrnehmen.

Farben lernen ist wichtig

In unserem täglichen Leben spielen Farben eine wichtige Rolle. Farben helfen uns, Dinge zu erkennen und zu unterscheiden. Zum Beispiel wissen wir sofort anhand der Farbe welches der Apfel und welches die Orange ist. Darum beginnen wir alle ganz intuitiv schon recht früh damit, unseren Kindern die Farben zu lehren.

 

Kinder, welche Farben kennen, können ihre Lebenswelt besser verstehen. Jedes Mal, wenn dein Kind eine neue Farbe sieht und sie benennt, macht es einen Schritt in seiner Entwicklung. Indem dein Kind Farben in Zusammenhänge bringt und sie immer differenzierter unterscheiden kann, verbessert es seine kognitiven Fähigkeiten. Ausserdem fördert das Erlernen und Kennen von Farben die Beobachtungfähigkeit und das Gedächtnis, denn dein Kind muss Farben in vielen verschiedenen Kontexten erkennen, benennen und sich merken. Eine Umgebung, die reich an Farben und Kontrasten ist, regt die Fantasie an und fördert das kreative Denken. Kinder, die in einem anregenden und auch farbenfrohen Umfeld aufwachsen, entwickeln oft eine gute visuelle Wahrnehmung. Ich weiss aus meiner Arbeit als Kindergärtnerin und Lerntherapeutin, dass bunte Hilfsmittel stärker die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich ziehen und das Sich-etwas-Merken erleichtern.

Farbenfrohe Spielsachen

In eine anregende Umgebung für Kinder gehören selbstverständlich auch Spielsachen. Gutes Spielzeug soll die Fantasie und Kreativität anregen und das spielende Kind ermutigen, das Spielzeug immer wieder neu zu entdecken. Gute Spielsachen sind also vielseitig – und daher sollten sie auch hinsichtlich der Farben vielseitig und interessant sein. Spielsachen, die in einer Farbfamilie nur kleinste Nuancen aufweisen (zum Beispiel Stapelbecher in Beigeabstufungen) sprechen uns Erwachsene zwar oft sehr an, weil sie so harmonisch wirken. Aber Kinder reagieren mehrheitlich nicht gleich begeistert darauf. So ist es mir wichtig, dass meine Produkte von hanni&fred farbenfroh sind und auch Kontraste aufweisen. So hat ein Baschelizwerg eine rote Zipfelkappe zur blauen Jacke. Bei den Zwergentrios sind zwar alle Zwerge in einer Farbfamilie gestaltet. Diese aber darf auch leuchtend gelb oder grün sein. Und sogar etwas Glitzer darf mal dabei sein, um das Interesse zu wecken und die Fantasie anzuregen.

Gefühle durch Farben ausdrücken

Wir kennen es selbst gut, dass wir uns mit einer Farbe besonders wohl oder auch besonders unwohl fühlen. Farben haben eine Wirkung auf unsere Empfindungen. Interessant finde ich, dass diese Emotionen zu Farben einerseits auf psychologischen Effekten basieren, andererseits aber auch auf der kulturellen Prägung. Grundsätzlich aber haben warme Farben wie Orange, Rot und Gelb eine andere Wirkung auf uns als kühle Farben wie Blau, Türkis und Violett. Dadurch, dass wir emotional auf Farben reagieren, geben sie deinem Kind auch eine nonverbale Möglichkeit sich auszudrücken. Indem du deinem Kind die Gelegenheit gibst, mit Farben zu experimentieren, gibst du ihm ein Werkzeug zu seiner emotionalen Entfaltung.

Wie viel Farbe braucht es?

Die Kunst, Farbe optimal im Familienleben einzubringen, liegt sicher darin, ein harmonisches Farbschema zu finden, welches die Kreativität und Neugierde deines Kindes anregt, ohne überwältigend zu wirken und ohne, dass wir Erwachsenen uns in einem knallbunten Kinderland fühlen. Daher bietet eine Einrichtung in Farben, die beruhigen, erden und Geborgenheit schenken eine gute Grundlage. Das Kinderzimmer sollte aber auch ein Raum sein, der gute Laune macht. So wie sich dein Kind entwickelt und verändert, wird sich auch das Kinderzimmer mitverändern. Zum Beispiel vom beruhigenden Babyzimmer mit einigen Rotaspekten, über ein Kinderzimmer, das mit Farbkontrasten die Neugier und Kreativität anregt, bis zum Spiel-, Lern- und Arbeitsraum mit kühlen Blau- und Grüntönen, welche die Konzentration unterstützen. So dürfen in Kinderzimmern mit einem ruhigen und durchdachten Farbkonzept farbenfrohe Spielsachen - wie die Produkte von hanni&fred – getrost ihren Platz finden. Denn diese Spielsachen wecken die Neugier deines Kindes und lassen es kreativ und fantasievoll werden. – schon hast du eine lebendige und einladende Atmosphäre für dein Kind geschaffen!

 

Farbenvolle Grüsse aus dem Atelier

Monika von hanni&fred

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