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Wie du das freie Spiel deines Kindes unterstützen kannst

Im vorangegangenen Artikel habe ich dir das freie Spiel vorgestellt. Nun möchte ich dir gerne zeigen, wie du das freie Spiel deines Kindes unterstützen kannst.

Zeit

Damit ein richtiges Spiel entstehen kann, ist es wichtig, dass du deinem Kind genügend Zeit zum Spielen gibst. Bereits in Kita, Kindergarten und Schule muss sich dein Kind mit Abläufen und Zeitdruck zurechtfinden. Deshalb finde ich es so wichtig, dass du in der Freizeit ein Gegengewicht schaffen kannst und deinem Kind viel Zeit lässt, in der es ohne Vorgaben von aussen einfach nur spielen kann. Spielen ohne Unterbrechungen und ohne andere Termine. Lasse dein Kind so oft wie möglich spielen, solange es möchte.

Sicheren Raum geben

Es scheint mir sehr wichtig, dass Kinder in einem sicheren Raum spielen können. Ein Raum, eine Umgebung, in der sie vor Gefahren und Verletzungen geschützt sind, so dass sie sich einfach unbeschwert bewegen und sich ohne weitere Gedanken dem Spiel zuwenden können. Also ist der Gehweg neben einer stark befahrenen Strasse sicher kein guter Ort für ein freies Spiel. Oder die Ecke im Garten, in der eine Kellertreppe ungeschützt in die Tiefe geht, eignet sich auch nicht wirklich als Gartenplatz für dein kleineres Kind. Natürlich kann dein Kind auch im Wald oder Garten von einem Baumstamm fallen – aber dies sind Risiken, die dein Kind abzuschätzen lernt. Verkehr, Parklätze mit geparkten Autos, Gewässer, Orte von denen dein Kind tief hinunterfallen könnte oder Orte, wo sich viele dem Kind unbekannte Kinder und Erwachsene aufhalten, sind jedoch zu gefährlich, um dein Kind selbständig dort spielen zu lassen.

Wenige, dafür sinnvolle Spielsachen

Für das freie Spiel braucht dein Kind oft gar kein Spielzeug. Naturmaterialien und Alltagsgegenstände reichen deinem Kind meist völlig aus. Spielzeug kann einen grossen Einfluss auf die Kreativität und Fantasie deines Kindes haben. Bei der Auswahl von Spielsachen für das freie Spiel ist es wichtig , dass es offen und vielseitig ist, so dass es auf verschiedene Weise verwendet werden kann. Spielsachen, die wenig vorgeben, die immer auf eine neue Art ins Spiel eingebaut werden können und die die Fantasie anregen und so dein Kind dazu bringen, immer neue Spielideen zu entwickeln, sind die beste Wahl. Dazu gehören Holzspielsachen, zum Beispiel Stapelsteine, Zwerge und Blumenkinder, Holztor, Klötzlinge und beste Freunde von hanni&fred, Tücher, Plüschtiere und Stoffpuppen, Sandkastenspielsachen wie Eimer und Schaufel und einfaches Bastelmaterial (Leim Papier, Stifte und Schere).

 

Ändere auch immer mal wieder das Spielsachenangebot, denn es beflügelt die Fantasie deines Kindes, wenn wieder andere Spielsachen bereitstehen.

Langeweile

Es darf auch einmal Langeweile herrschen. Versuche unbedingt, das Gefühl der Langeweile bei deinem Kind auszuhalten und deinem Kind nicht sofort einen Spielvorschlag zu machen. Sonst macht dein Kind die Erfahrung, dass es selbst nichts aus sich heraus schöpfen und nur durch Anregung und Ideen von aussen kreativ werden kann. Langeweile ist daher durchaus auch ein positiver Zustand. Langeweile macht dein Kind darauf aufmerksam, dass seine Umwelt nicht im Einklang mit seinen Fähigkeiten ist. So hat Langeweile die Funktion, dein Kind zum Erkunden zu bringen und sich weiterzuentwickeln. Und daraus entstehen neue Spielimpulse, die ein intensives Spiel ermöglichen.

Ausprobieren und Experimentieren

Ermutige dein Kind, seine Fantasie zu nutzen und auch einmal Risiken einzugehen. Beim freien Spiel geht es ja auch darum, neue Erfahrungen zu machen, neue Dinge auszuprobieren, Fehler zu machen und durch Experimentieren viel zu lernen. Eine Vielzahl von Materialien und Spielsachen, die auf unterschiedliche Weise genutzt werden können, helfen deinem Kind, Neues auszuprobieren. So sollte es deinem Kind möglich sein, ohne Frustration von einer Spielidee in die nächste zu wechseln.

Vertrauen und Gelassenheit

Damit ein Kind sich ganz in das freie Spiel geben kann, braucht es das Vertrauen seiner Eltern. Wenn du deinem Kind vertraust und ihm ein gutes, intensives und sicheres freies Spiel zutraust, so wird es sich einfacher darauf einlassen können. Dazu gehört, dass du nicht unnötig ins Spiel eingreifst, dein Kind auch mal unbeobachtet lässt, nicht ungefragt Spielanregungen machst und du dich und deine eigenen Vorlieben auch hintenan stellen kannst. Auch musst du versuchen, gelassen hinzunehmen, dass dein Kind sich auch schmutzig machen wird, mal ein geschürftes Knie hat oder es im Garten oder Kinderzimmer etwas chaotisch aussehen kann.

Wenn du aber die Gewissheit hast, dass freies Spiel dein Kind in grösstem Masse in seiner Entwicklung unterstützt, dann wird dir dies alles nicht schwer fallen!

 

Mehr zum freien Spiel findest du zum Beispiel in diesem Artikel.

 

Liebe Grüsse aus dem Atelier

Monika von hanni&fred

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